Dienstag, 15. Juni 2010
Unterschiede französisches/österreichisches Unisystem


Das frz. Unisystem ist (v.a. wegen des Bachelors, daher wird’s bald auch bei uns fast überall so sein) stärker verschult. Die Vorlesungen sind ähnlich wie in Österreich, die Übungen hingegen laufen eher wie in der Schule ab (sehr stark von den ProfessorInnen gelenkt).

Die Uni ist weniger nach Semestern ausgerichtet denn nach Jahren. Das zweite Semester (= Sommersemester, aber man spricht meist von semestre 1 und semestre 2) schließt sich nahtlos an das erste an, weswegen es vermutlich einfacher ist, im Herbst ein Auslandssemester zu beginnen. Ich hatte aber durch meinen Einstieg im Februar auch keine Schwierigkeiten, bloß erhält man meist keine Einführung mehr in die Kurse und die „Klasse“ kennt sich schon.


In den Übungen wurden wir durch „contrôle continu“ evaluiert, sprich laufende Mitarbeit und ein oder zwei Tests im Semester. An der Uni Bordeaux 3 sollen die Erasmus-StudentInnen nicht die gleichen VO-Prüfungen wie die frz. StudentInnen absolvieren, sondern z.B. schriftliche Hausarbeiten verfassen. Deren Umfang und die Kriterien hängen vom jeweiligen Professor ab, ich habe statt der VO-Klausuren mehrere Arbeiten zwischen 7 und 13 Seiten geschrieben.

Benotung: meist x/20 Punkte. 10/20 Punkten sind das Minimum, um durchzukommen = la moyenne. 20/20 wird nur bei exakten Fragestellungen (wie in Mathematik oder Naturwissenschaften) vergeben, in den Geisteswissenschaften ist es fast unmöglich, 20/20 zu erreichen. 15/20 ist schon ein sehr gutes Ergebnis.

Die französischen StudentInnen können schlechte Noten mit guten Ergebnissen aufwiegen, da es für jeden Kurs sogenannte Koeffizienten gibt und sie trotz einer Note unter 10/20 durchkommen können, wenn sie wo anders besser waren. Für Erasmus-StudentInnen gilt dieses System nicht, dafür können wir aus dem gesamten Lehrangebot der Uni wählen.

Kategorie: Uni

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